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„Jaron auf den Spuren des Glücks“ von Fabian Grolimund & Stefanie Rietzler

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich hier auf dem Blog ein Interview mit Fabian Grolimund und Stefanie Rietzler zu ihrem damals frisch erschienenen Buch „Lotte, träumst du schon wieder?“ geführt. Die beiden leiten eine Akademie für Lerncoaching in der Schweiz und haben in ihrem Buch eine Kindergeschichte mit Techniken zur Steigerung der Konzentration von AD(H)S-Kindern vermischt. Auch „Jaron auf den Spuren des Glücks“ ist mehr als „nur“ eine Geschichte.

Jaron auf den Spuren des Glücks | Autor*innen: Fabian Grolimund & Stefanie Rietzler
Illustrationen: Marcus Wilke | Verlag: Hogrefe | Erschienen am: 11.10.21 | Seiten: 384
Werbung: Rezensionsexemplar

Gruppenarbeit nervt

Einige Tiere sind bereits aus dem letzten Buch der beiden Autor*innen bekannt: Da wäre zum Beispiel das Hasenmädchen Lotte oder die Bärin Frieda. Auch die Lehrerin Frau Luchs ist mit von der Partie. Mehr im Mittelpunkt steht diesmal der junge Fuchs Jaron. In letzter Zeit wurde Jaron nicht unbedingt vom Glück verfolgt: Sein Papa zwingt ihn zum Fußball spielen, sein bester Freund scheint andere Kumpels gefunden zu haben, er wird in der Schule ständig geärgert und jetzt soll er auch noch ein Gruppenprojekt mit drei Mädchen machen! So ein Mist! Und so kommt es, dass Lotte, Frieda, Merle und Jaron gemeinsam auf Forschungsreise zum Thema „Glück“ begeben müssen.

Und hier kommt der theoretische Unterbau mit ins Spiel. In die Geschichte sind Befunde aus der Resilienz- und Bindungsforschung eingeflossen, auch Erkenntnisse aus Bedürfnis- und Motivationstheorien haben Eingang gefunden. Der Großteil der Erkenntnisse lässt sich in das PERMA-Modell nach Martin Seligmann einordnen, welches auf fünf Säulen basiert:

On my way to happiness

Ziel des Buches ist, Kindern Wege und praktische Strategien aufzuzeigen, wie sie ihr Leben und das Leben ihrer Mitmenschen positiv beeinflussen können. Zentral dabei: Das Glücksjournal, das sich auch hier herunterladen lässt und all die Erkenntnisse und Ideen enthält, die die vier jungen Tiere während ihrer Recherche sammeln.

Das Glücksjournal ist zum Mitmachen ausgelegt und lässt auch Platz frei, um eigene Gedanken aufzuschreiben. Viele Übungen brauchen nicht viel, zum Beispiel die „Was ist gut gelaufen-Übung“: „Denke am Abend zurück an deinen Tag. Schreibe, erzähle oder male drei Dinge auf, die heute gut liefen oder dir Freude gemacht haben.“ (S. 331)

Es ist nicht das erste Mal, dass ich von den meisten dieser Übungen höre oder lese, allerdings sind die Strategien in keinem anderen Ratgeber so kindgerecht und schön in eine Geschichte verpackt. So machen wissenschaftliche Erkenntnisse Spaß!

Sehr stark fand ich persönlich noch das Statement der beiden Autor*innen zu Mobbing am Ende des Buches. Ich nehme mir aus der Lektüre auf jeden Fall Anregungen zur Umsetzung bei mir in der Klasse mit. Und das Buch steht jetzt auch in der Klassenbücherei.

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