Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des feministischen September 2022
Gibt es ein besseres Buch zum Start in den feministischen September als “Das Paradies ist weiblich”? Der Titel sorgt immerhin für Aufmerksamkeit und eignet sich gut als Diskussionsstarter. Immerhin ist das keine Frage, sondern ein Statement. Und das ist erstmal sehr binär. Das Patriarchat mit all seiner Gewalt und Unterdrückung muss abgelöst werden, also machen wir einfach ein Matriarchat draus und kehren die Strukturen um?

Das Paradies ist weiblich | Herausgeberin: Tanja Raich
Verlag: Kein & Aber | Erschienen am: 22.02.2022 | Seiten: 256
Matriarchat als Anfang
Mit dem Matriarchat und der möglichen Zukunft unserer Gesellschaft beschäftigen sich in “Das Paradies ist weiblich” zwanzig Autor*innen von Kübra Gümüşay und Emilia Roig bis hin zu Julia Korbik und Linus Giese. Die Texte sind dabei sehr unterschiedlich: Es wurden Sachtexte, Kurzgeschichten, aber auch ein Comic und ein Bühnenspiel gesammelt.
Das Bemühen um Diversität bei Texten und Autor*innen empfinde ich als sehr bereichernd. Wenn es schon um die Zukunft unserer Gesellschaft geht, sollte diese Gesellschaft auch in ihre Vielfalt repräsentiert werden. Ich persönlich konnte mit einigen Texten viel anfangen, mit anderen weniger. Eine Geschichte habe ich mit Tränen in den Augen gelesen.
Besonders spannend fand ich die Definitionsversuche eines futuristischen Matriarchats. Nichts wäre gewonnen, wenn die bestehenden Herrschaftsstrukturen einfach binär umgekehrt würden. Stattdessen geht es um das Infragestellen von Hierarchien, die Abschaffung von Herrschaft insgesamt. Und dann… tja, wie eine bessere Gesellschaft in Zukunft aussehen könnte, darauf geben die Texte verschiedene Antworten.
In Anlehnung an die Matriarchatsforscherin Göttner-Abendroth schreibt Barbara Rieger in ihrem Text zum Beispiel:
“Das Paradies ist weiblich” macht Hoffnung. Und Hoffnung ist etwas, das ich echt gebrauchen kann. Beim Blick aus dem Fenster. Oder in die Nachrichten. Es gibt durchaus Ideen, wie wir unsere Gesellschaft gewaltfreier, offener, liebevoller gestalten können. Jetzt müssen wir die Ideen nur noch umsetzen.
Das Buch macht Hoffnung – das klingt schon mal sehr vielversprechend! Das Buch ist mir auch schon öfters aufgefallen, weil da ja wirklich tolle Autor*innen dabei sind! Ich finde Anthologien aber meist schwierig, gerade weil – wie du schreibst – manche Texte immer weniger begeistern als andere.
Hey Sunita,
die verschiedenen Autor*innen sind Fluch und Segen von Anthologien. Auf der einen Seite gefallen manche Texte besser als andere – auf der anderen Seite entsteht so eine Pluralität von Ansichten und Meinungen, die zur Auseinandersetzung und zu eigenen Gedanken anregt, vielleicht mehr als wenn alles nur von einer einzelnen Person geschrieben wäre.
Liebe Grüße,
Nico
Ach Niko,
irgendwie muss ich verhindern, dass mein Stapel ungelesener Bücher immer weiter wächst, wenn ich auf deine Seite komme 😉
Deshalb mache ich dir jetzt mal Vorschläge für gute Bücher, die ich schon gelesen habe. Wenn du die dann rezensierst, kann ich einfach lächeln und sagen: Hab ich schon gelesen.
* Untenrum frei
* Sie hat Bock
* Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Männern zu verletzen
Schaust du übrigens auch gerade She-Hulk? 😉
Liebe Grüße,
Katharina
Ach Katharina,
dann schau lieber für den Rest des Septembers nicht mehr auf den Blog, gerade lese ich ein richtig richtig gutes Buch für den #femtember. Das würde sicher auch auf deiner Leseliste landen =)
“Untenrum frei” habe ich schon gelesen, das ist ja eigentlich schon ein Klassiker, “Sie hat Bock” kenne ich, von dem letzteren habe ich noch nichts gehört. Vielleicht kann ich die beiden Bücher ja noch einbauen, um deinen SuB zu schonen =)
Bei She-Hulk musste ich jetzt sehr grinsen, ich habe gerade, bevor ich deinen Kommentar gelesen habe, beim Frühstück die Serie ein bisschen weitergeschaut. Eine richtig tolle Comicfigur, ich habe mir auch schon mehrere Comics angeschafft.
Liebe Grüße,
Nico